22. Süddeutsche Hengstkörung für die Rassen Haflinger und Edelbluthaflinger 2023

Junghengste auf dem Körparkett

München-Riem

Am 24. und 25. November 2023 stand auf der Olympia-Reitanlage in München-Riem alles im Zeichen der Haflinger und Edelbluthaflinger. Die 22. Süddeutsche Körung und der Süddeutsche Elite-Stuten-Cup „Blaues Band“ lockten wieder zahlreiche Züchter, Aussteller, Pferdefreunde und Interessierte auf die Olympia-Reitanlage. Die daheim gebliebenen konnten an ihren Bildschirmen via ClipMyHorse.TV mitfiebern. Zwölf Haflinger- und 17 Edelbluthaflingerhengste bewarben sich an den beiden Tagen bei der Kommission, bestehend aus Torsten Große-Freese (Bayern), Romy-Lydia Heyder (Sachsen-Thüringen), Antje Römer-Stauber (Hessen), Manfred Weber (Baden-Württemberg), dem Rassevorsitzenden Hans Schiller (Bayern) sowie den Züchtervertretern Rainer Schulze (Brandenburg-Anhalt), Helmut Gossner (Bayern) und Bernhard Heistinger (Bayern), um den ersten Schritt zur Zuchtzulassung. Zuchtberater Karl-Heinz Geiger führte die Zuschauer an beiden Tagen mit seinem Fachwissen und zahlreichen Hintergrundinformationen durch das Programm. Der Freitag startete um 08.00 Uhr mit dem Messen und Identifizieren durch die Kennzeichnungsbeauftragten des Landesverbandes Bayerischer Pferdezüchter e.V., bevor es wetterbedingt ab 10.00 Uhr zuerst zum Freilaufen und Freispringen in die Olympia-Reithalle ging. Der Harte Boden fand dann erst im Anschluss statt. Der Züchterabend beschloss dann den ersten Veranstaltungstag. Der Samstag begann um 09.00 Uhr mit der Vorstellung an der Hand für die Junghengste. Im Anschluss hatten die besten Stuten des Zuchtgebietes ihren großen Auftritt im Rahmen des „Blauen Bandes“. Danach wurde es spannend, die Verkündung der Körurteile stand an, im Anschluss wurden dann die Siegerhengste herausgestellt.

Haflinger

Der Siegerhengst der Haflinger stammte 2023 aus der Zucht des Haflingergestüts Stange, Edertal-Bergheim, das ihn auch ausstellte. Bonfire v. Bon Jovi aus der Leistungsstute Bijou v. Borneo/Atlantic. Der sehr sportiv und edel aufgemachte Junghengst war mit großen Partien ausgestattet. Seinen Schritt zeigte er taktsicher, mit gutem Fleiß und mittlerem Raumgriff. Der Trab war mit viel Raumgewinn und Vortritt ausgestattet. Geprägt von natürlicher Aufrichtung, zeigte Bonfire stets Antrittsstärke und Bergauftendenz. Der Junghengst verfügte über eine schöne, große, kniebetonte Galoppade. Auch im Freispringen präsentierte sich der Haflinger stets aufmerksam mit einem gleichmäßigen Vorderbein.

Gezogen von der Zuchtgemeinschaft Maatmann-Röttger, Wilsum, und ausgestellt von Jeroen Slot, TP Haaksbergen (NLD), wurde der Reservesieger Haflinger. Aurevoir, ein Sohn des Aurenzio aus der Staatsprämienstute Naserja v. Nardini/Steinadler präsentierte sich mit maskulinem Ausdruck, einem trockenen Kopf und einer gut gelagerten Schulterpartie. Den Schritt zeigte er geregelt mit ansprechendem Schub aus der Hinterhand. Im Trab präsentierte sich der Junghengst weit unter den Schwerpunkt fußend, mit gutem Raumgewinn, dabei stets locker und elastisch. Seine Galoppade war praktisch angelegt sowie mit ansprechendem Raumgriff versehen. Beim Freispringen zeigte er sich ehrgeizig, vermögend und mit Übersicht ausgestattet.

Edelbluthaflinger

Zum Siegerhengst Edelbluthaflinger avancierte Simba L von Sonnenkönig-Gold aus der Staatsprämienstute Adina v. Nakuri/Allgaier, gezogen von Detlef Leeling, Mönchengladbach, und ausgestellt von der Zuchtgemeinschaft Ursula und Michelle Leeling, Mönchengladbach. Ein sehr harmonischer, typvoller Hengst mit viel Ausdruck und einem wunderbaren Seitenbild, perfekter Dreiteilung, einer schönen Oberlinie mit gutem Widerrist sowie gutem Fundament. Sein Trab war von Taktsicherheit, sehr viel Raumgriff, guter Schwebephase und stets gutem Antritt geprägt. In der Galoppade zeigte sich Simba L absolut taktsicher mit gutem Durchspung. Im Freispringen präsentierte sich der Junghengst sehr souverän, mit viel Übersicht und Talent ausgestattet. Der Youngster wurde nicht nur süddeutsch gekört, sondern auch mit der Prämienanwartschaft ausgezeichnet. 2024 wird Simba L bei Johann Kappelsberger, Dietramszell, auf Station stehen.

Narcotic vom Bundesprämien-, Elite- und Leistungshengst Nakuri aus der Staatsprämienstute Odessa v. Niriak/Apricot, gezogen und ausgestellt von Herbert Aicher, Surberg, wurde von der Kommission zum Reservesieger gekürt und ebenfalls mit der Prämienanwartschaft ausgezeichnet.

Der Junghengst präsentierte sich sehr sportlich, mit einem guten Seitenbild und einer guten Typausprägung. Er verfügte über gute Reitpferdepoints, eine gute Sattellage und ein sehr trockenes Fundament. Im Trab zeigte sich Narcotic sehr leichtfüßig, mit energisch abfußendem, unter den Schwerpunkt tretendem Hinterbein bei sehr deutlicher Bergauftendenz und gutem Raumgriff. Seine Galoppade war geregelt, mit guter Balance ausgestattet und stets ins Bergauf gesprungen. Beim Freispringen zeigte sich der Junghengst sehr motoviert, engagiert, mit genügend Vor- und Übersicht, auch wenn es am Ende noch ein wenig an Kraft fehlte.

Anerkennung

Zwei Hengste traten an diesem Wochenende zur Anerkennung vor die Kommission, ein Haflinger und ein Edelbluthaflinger.

Mit Nomex BE, ein Sohn des Bundesprämien- und Elitehengstes Nachtstolz aus der Wiless BE v. Stano/Attila, gezogen und ausgestellt von Björn Edelmann, Nidda, wurde ein 3-jähriger, bereits in Münster-Handorf gekörter Bundesprämienanwärter vorgestellt. Er verfügte über maskuline Präsenz, gute Ausstrahlung und ein großes Auge. Im Seitenbild präsentierte der Hengst sich mit sehr guter Dreiteilung. Im Trab und Galopp war er stets taktsicher, mit dem Hinterbein deutlich unter den Schwerpunkt fußend mit viel Bergauftendenz. Sein Schritt war gelassen, gut durch den Körper fließend, mit dynamischem Unterfußen und genügend Vortritt. Beim Freispringen zeigte Nomex BE viel Übersicht, Engagement und gute Reflexe. Er war mit viel Vermögen, guter Manier sowie Technik ausgestattet. Süddeutsch anerkannt und Prämienanwärter lautete das Urteil der Kommission für diesen Haflingerhengst.

Aus der Zucht und ausgestellt von Endy Bonitz, Chemnitz, wurde Natürlich Blond B v. Naiv-Sohn aus der Staatsprämienstute Naomis Love Dream B v. Sammi/Neboss II. Der 4-jährige Edelbluthaflinger wurde 2022 in Wolfersdorf gekört und hatte im November 2023 seine Hengstleistungsprüfung in Moritzburg mit der gewichteten Endnote von 8,18 abgelegt.  Der Hengst war bedeutend aufgemacht, präsentierte sich sehr maskulin, mit guter Vorhand und einer guten Oberlinie. Im Körper zeigte er eine gute Dreiteilung. Im Trab und Galopp präsentierte er sich stets locker, taktsicher, mit Raumgriff und Schub aus der Hinterhand. Sein Schritt war ebenfalls taktsicher und durch den Rücken schwingend. Das Freispringen absolvierte er mit genügend Vor- und Übersicht. Süddeutsch anerkannt und prämiert, lautete für das Urteil für diesen Hengst.

Der Landesverband Bayerischer Pferdezüchter e.V. bedankt sich ganz herzlich bei der Marstall GmbH, Oberstaufen, der MSD Tiergesundheit, Unterschleißheim, und der Vereinigung von Hengsthaltern und Hengstaufzüchtern der Rassen Kaltblut und Haflinger in Bayern e.V. für die großzügige Unterstützung unserer Veranstaltung.

Wir gratulieren allen Züchtern, Besitzern und Ausstellern zu ihren gekörten Hengsten und freuen uns darauf, die Youngster im Rahmen unseres 30-Tage-Tests im Ausbildungs- und Leistungsprüfungszentrum des Landesverbandes Bayerischer Pferdezüchter e.V. begrüßen zu dürfen.

dz

Ergebnis Körung 

 

Die Elite der blonden Rasse

Süddeutscher Elite-Stuten-Cup Am 25. November 2023, dem zweiten Tag der 22. Süddeutschen Körung der Haflinger und Edelbluthaflinger, nahmen 14 Stuten am „Blauen Band von München“ teil.

Zahlreiche Zuschauer durften dem kritischen Urteil der Kommission spannend entgegenfiebern. Das Gremium bestand aus Klaus Biedenkopf, Sabine Schoch, Dietmar Noack, Rainer Schulze sowie Manfred Zuhr. Die fachkundige Kommentierung übernahm Karl-Heinz Geiger. Die Besprechung und Ergebnisbekanntgabe der aus den verschiedenen DSP-Zuchtgebieten stammenden Stuten, wurden in gewohnt professioneller Weise von Klaus Biedenkopf und Dietmar Noack vorgenommen.

Haflinger

Staatsprämienstute Britta, Siegerin der Stutbucheintragung in Sachsen-Thüringen, ging unter den neun Haflingern als Siegerin hervor. Die Tochter des Nordkerl aus der Biandra v. Bundesprämienhengst Amore Mio/Winster konnte vom Fleck weg mit viel Charme und Ausdruck gefallen. Die Stute aus der Zucht und dem Besitz des Haflinger Gestüts Meura, Meura, hat ein großes, bedeutendes Auge sowie eine schön geschwungene Halsung. Das harmonische Seitenbild mit guter Dreiteilung zeichnet sich durch eine geschwungene Oberlinie und eine guten Sattellage aus. Sie zeigte sich in jeder Phase der Bewegung sehr ausbalanciert, bei energischem Abfußen im Trab. Bei viel Abdruck über einen elastisch schwingenden Rücken, zwar etwas rund im Vorderbein, galoppiert die Stute immer energisch ins Bergauf. Der Schritt war geregelt mit gutem Raumgriff.

Bella Italia v. Sterngold aus der Staatsprämienstute Bellissima v. Bundesprämien- und Leistungshengst Nobelius/Abendstern 200/T, aus der Zucht des Haflingergestüt Stange, Edertal-Bergheim, und dem Besitz von Patrick Schauermann, Ortenberg, avancierte zur ersten Reservesiegerin Haflinger. Bei gutem, weiblichem Ausdruck, einem großen wachen, aber trotzdem in sich ruhenden Auge, besitzt die Stute eine gute Dreiteilung im Körperbau. Die Halsung könnte etwas länger sein, bei guter Schulterlage, schön gemachter Oberlinie sowie viel Körperharmonie. Aus der aktiven Hinterhand hat sie einen sehr schönen, natürlichen nach oben vorgetragenen Trab. Sich immer über den Rücken bewegend, zeigte sie einen energisch gesprungen Galopp bei schöner Selbsthaltung. Der Schritt war geregelt mit gutem Raumgriff.

Die Schärpe der zweiten Reservesiegerstute Haflinger sicherte sich die Staatsprämienanwärterin und Prämienstute Giorgia G v. Starkwind aus der Prämienstute Granada G v. Wirbelsturm-P/Aghai aus der Zucht von Wolfgang Grandauer, Nussdorf, und ausgestellt von Sebastian und Sabine Grandauer, Nussdorf. Die großlinig und bedeutend konstruierte Stute beeindruckte durch ihren Ausdruck, könnte aber dennoch mehr Stutencharme mitbringen. Die sich schön verjüngende Halsung mit guter Halsoberlinie geht in eine gut gelagerte Schulter über. Beachtlich war auch der gute Schluss von der Mittel- zur Hinterhand mit einem starken Rücken, der sich in jeder Gangart gut zu bewegen wusste. Sehr energisch abfußend, trabte Giorgia G immer schön ins Bergauf. Den gut gesprungenen Galopp zeigte sie mit viel Selbsthaltung. Im Schritt nicht den allerletzten Raumgriff zeigend, ist die insgesamt sehr bewegliche Stute mit großem, bedeutendem Rahmen ausgestattet.

Edelbluthaflinger

Unter den fünf angetretenen Edelbluthaflingerstuten setzte sich die in Bayern gezogene Staatsprämienanwärterin und Leistungsstute Heikena-Gold an die Spitze. Die Siegerin v. Leistungshengst Sonnenkönig-Gold aus der Staatsprämienstute Heike v. Bundesprämienhengst Natif/Aquarell, aus der Zucht von Johann Karrer, Woringen, und dem Besitz von Matthias Berger, Faistenhaar/Brunnthal, zeigte sich als sehr komplettes Pferd. Ein Edelbluthaflinger wie man ihn sich vorstellt, mit viel Schluss und einem schönen Gesicht. In der Bewegung war sie immer im Takt und der Galopp ins Bergauf gesprungen.

Erste Reservesiegerstute bei den Edelbluthaflingern wurde die ebenfalls in Bayern gezogene Staatsprämienanwärterin und Leistungsstute Finia, aus der Zucht Richard Häringer, Huglfing, und ausgestellt von Ludwig und Ulrich Köpf, Schwangau. Die Tochter des Sancisco aus der Staatsprämienstute Franzi v. Barichello/Alibaba ist ein tolles Pferd mit wunderschönem Aufsatz und großzügig angelegt. Sie zeigte sich stets dynamisch im Trab mit viel Schwung sowie Taktreinheit. Der Galopp war immer unter den Schwerpunkt fußend und ins Bergauf gesprungen.

Zur zweiten Reservesiegerin der Edelbluthaflinger avancierte die Tochter des Leistungshengstes Ansgar aus der Staatsprämienstute Priska v. Bundesprämienhengst Amor/Wintertraum. Die aus der Zucht von Kathrin Häringer, Huglfing, und dem Besitz von Matthias Berger, Faistenhaar/Brunnthal, stammende typstarke Pepsi zeigte einen schön geschlossen Galopp bei viel Durchsprung. Im Trab hätte man sich etwas mehr Abdruck aus dem Hinterbein wünschen können. Der schöne Kopf, mit einem guten Auge geht in eine sich gut verjüngende Halsung über. Die äußerst saubere Beinstellung darf an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben. Der Schritt, gut durchgeschwungen, war immer im Takt.

Der Landesverband Bayerischer Pferdezüchter e.V. gratuliert allen Züchtern und Beschickern herzlichst zu den hervorragend herausgebrachten Stuten. Wir wünschen allen im kommenden Zuchtjahr viel Erfolg.

sv

Ergebnis Blaues Band

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