Ein DSP-Adventsstern für 61.000 Euro

Ostrach

Die handverlesene, kleine, aber elitäre DSP-Kollektion von Reitpferden, die wenige Tage vor Beginn der Adventszeit online versteigert wurde, war heißbegehrt. Für die zwölf Dressurpferde wurde ein sehr guter Durchschnittspreis von 27.896 Euro erzielt.

Es spricht zweifellos für das Vertrauen in das DSP-Team um Vermarktungsleiter Fritz Fleischmann, dass die Züchter beziehungsweise Beschicker für den Verkauf ihrer Hochkaräter auf DSP-Auktionen setzen. Und so reichte die Palette auch bei der diesjährigen Auktion unter dem Motto „Adventssterne“ vom bereits weit geförderten Pferd auf dem Weg in die schwere Klasse bis hin zum altersentsprechend ausgebildeten jungen Rohdiamanten mit ersten Turniererfolgen, die in der kommenden Saison sicher auf den Championatsplätzen mitmischen werden.

Sie ist nicht nur eine auffällige Erscheinung, ihr Name ist auch Programm: Die 5-jährige Schimmelstute First Lady war erstes Lot des Bid Ups und avancierte auch zur Preisspitze: Bei 61.000 Euro fiel der virtuelle Hammer für die DSP-Tochter des Grand Prix-Hengstes For Romance I aus einer Stute von Come On/Mowgli/Moltke I – klassische Dressurgenetik gepaart mit einer Holsteiner Mutterlinie, ein züchterisches Konzept, das aufging. Die Mutter, Come On-Tochter Cous-Cous, war in Springen bis Klasse S erfolgreich, ihre Schwester sammelte im Viereck Erfolge bis zur schweren Klasse. First Lady selbst, die als Turnierpferd nach dem bekannten Züchterhaus, der Pfefferle GmbH im oberschwäbischen Mengen, mit dem Präfix „PBM“ eingetragen ist, feierte bereits Siege in Dressurpferdeprüfungen bis Klasse L und wurde mit Rittigkeitsnoten bis 9,5 bewertet. Schon im Vorfeld der Auktion war das Interesse an der Ausnahmestute groß, ihre neuen Besitzer – die Stute wurde Kunden in den USA zugeschlagen – hatten nichts dem Zufall überlassen und eigens eine Testreiterin geschickt. Offensichtlich fühlte sich auch diese im Sattel der rittigen Lady wohl.

Nicht über den Atlantik, sondern nach Norddeutschland führt der Weg ins neue Zuhause für die Nummer zwei des Preisrankings, die Stute mit dem Auktionsnamen Flower Power, die zweite For Romance I-Tochter der Kollektion. Die 8-jährige, großrahmige, schwarzbraune Stute, die vom bayerischen Gestüt Greim ausgestellt wurde, ist turniererfahren, beherrscht bereits Lektionen der schweren Klasse und besticht durch ihre Versammlungsbereitschaft. Kein Wunder bei der Verwandtschaft: Ihre Mutter Donna Weltina v. Welt Hit II/Landadel/Furioso II ist auch Mutter von Famoso OLD, der mit Benjamin Werndl im vergangenen Jahr zum EM-Bronzeteam gehörte und in der EM-Kür in Herning auf Platz vier tanzte. Ein weiterer Halbbruder, Fimoso, ist unter Jill Hollweg-de Ridder auf internationalem Dressurparkett bis Drei-Sterne-Niveau erfolgreich. Ein Sohn der Großmutter wurde gekört und auch die Urgroßmutter brachte unter anderem einen Grand Prix-Sieger. Acht Bieter kämpften um diese Ausnahmestute, die schließlich für 51.000 Euro zugeschlagen wurde.

Eine ganze Reihe Kaufinteressenten gab es auch für die mit dem Zuschlagspreis von 45.000 Euro Dritte im Trio der Preisspitzen, die lackschwarze, 4-jährige DSP-Stute Fairy Tale – übersetzt: Märchen – die nicht nur hinsichtlich ihrer Bewegungsqualität und Rittigkeit, sondern auch in puncto Typ und Charakter ein Märchen wahr werden lassen kann. Auch sie stammt aus der renommierten Zucht der Familie Pfefferle, ausgestellt wurde sie von der Schweizerin Regina Wyss, Ersigen im Emmental. Fairy Tale ist eine Tochter des selbst S-erfolgreichen Fair Game und somit auch mit First Lady sowie Flower Power verwandt. Denn wie For Romance I ist Fair Game ein Enkel des Fürst Heinrich, somit fließt das Blut des Rheinländers Florestan I auch in seinen Adern. Es kommt hinzu, dass sowohl bei For Romance I als auch bei Fair Game der legendäre Stempelhengst Donnerhall auf der Mutterseite im Pedigree zu finden ist. Muttervater der Fairy Tale, die selbst bereits das Reitpferde-Viereck als Siegerin verlassen hat, ist der im vergangenen Jahr zum DSP-Elitehengst gekürte Trakehner Millennium, weiter geht es in der Ahnentafel mit Welt Hit II und Karon. Aus Fairy Tales Großmutter stammt ein gekörter Hengst. Auch die dritte Mutter ist Hengstmutter und brachte außerdem eine in Dressur Klasse S3* erfolgreiche Stute.

Im Schnitt konnten für die zwölf „DSP-Adventssterne 2023“ 27.896 Euro erzielt werden – eine Steigerung des Durchschnittspreises gegenüber dem Vorjahr von rund 1.000 Euro. Neben der Preisspitze, die in die USA verkauft wurde, gingen zwei weitere Pferde ins Ausland: Je ein Adventsstern wechselte in finnischen beziehungsweise belgischen Besitz.

PM/dz

 

 

Foto: Fischer

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